Bienengesundheit -
Varroa & andere Bedrohungen
Nur ein gesundes Bienenvolk kann Aufgaben wie Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen, Erhaltung der Art etc. erfüllen. Krankheiten und Parasitenbefall bewirken eine erhebliche Schwächung des Bienenvolkes, die die Leistungsfähigkeit des Bienenvolkes einschränken oder sogar den Bien verenden lassen können.
Zu den Aufgaben des Imkers gehört es deshalb auch, das Bienenvolk vor Krankheiten und Schädlingen zu bewahren bzw. Krankheiten zu bestimmen und entsprechende Behandlungsmaßnahmen durchzuführen.
Umwelt- und Haltungsbedingungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Bienengesundheit. An erster Stelle sollte daher die Vorbeugung in Form von optimalen Haltungsbedingungen, wie z. B. Standortwahl und gute imkerliche Praxis in der Völkerführung stehen.
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) hat dazu eine Übersicht von Vorbeugemaßnahmen hinsichtlich Bienenkrankheiten zusammengestellt.
Varroa (Varroose)
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist ein auf der Honigbienen lebender Parasit und ist als Erreger der Varroose eine der größten Bedrohungen für die Imkerei.
Die in Ostasien heimische Varroamilbe lebte ursprünglich auf der dort heimischen, mit unserer Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) eng verwandten Östlichen Honigbiene (Apis cerana).
Die Varroamilbe verbringt den Großteil Ihres Lebens in verdeckelter Bienenbrut, wo sie ihre Vermehrungsphase durchläuft. Mit dem Schlüpfen der erwachsenen Biene verlassen auch die erwachsenen weiblichen Milben die Brutzelle. Diese infizieren in der Folge vorrangig Ammenbienen, von wo aus sie wieder auf Larven gelangen. Über Arbeiterinnen, die Sammelflüge durchführen, oder im Zuge des Schwärmens gelangen sie ausserhalb der Kolonie und werden auf diese Weise verbreitet.
Die Bienen werden von der Varroamilbe auf unterschiedliche Weise geschädigt. Einerseits ernähren sich die Milben von der Hämolymphe („Blut“) ihres Wirtes, wodurch diese weniger leistungsfähig und kurzlebiger werden. Andererseits verbreiten sie verschiedene Viruserkrankungen. Schäden durch Varroabefall manifestieren sich in unseren Breiten vor allem im Herbst und Winter, wenn sich die Anzahl der Bienen in den Völkern drastisch reduziert und der relative Befallsgrad ansteigt, wodurch es zu einer Beeinträchtigung der langlebigen Winterbienen kommt, die in der folge früher sterben. Dadurch brechen die Völker im Lauf des Spätherbstes und Winters zusammen und es kann zum Komplettverlust des Bienenvolkes kommen.
Quelle: https://www.bienengesundheit.at/varroadiagnose
⇒ Die Universität Hohenheim hat auf Ihrer Webseite umfangreiche Informationen zur Varroabekämpfung gelistet.
Weitere Bedrohungen für Bienenvölker sind Krankheiten wie z.B.
- Amerikanische Faulbrut (anzeigepflichtige Bienenseuche - sobald der Verdacht besteht muss der Amtveterinär informiert werden!)
- Ruhr / Durchfall
- Kalkbrut
- ...
An dieser Stelle sei ebenfalls auf die Seite der LWG verwiesen, die dort eine Auswahl von Bienenkrankheiten und deren Erkennung gelistet hat.