MB 10/2024

MB 10/2024

#Varianten der Varroabehandlung #Vereinstreffen 

Liebe Imkerinnen, liebe Imker,

hier der Monatsbrief für Oktober 2024 vom 30.09.2024.

 


Unsere Wirtschaftsvölker sollten Anfang Oktober aufgefüttert und gegen die Varroa behandelt sein.

Viele von uns verwenden zur Varroabekämpfung sicherlich noch das "klassische Verfahren". D.h. Schneiden der Drohnenbrut und die zweimalige Behandlung mit 60 % Ameisensäure, dies einmal vor und einmal nach dem Auffüttern und natürlich jeweils nach einer Befallskontrolle durch das Einlegen der Windel und dem Auszählen der gefallenen Milben.
Bei zügigem Verdunsten der Ameisensäure erreichen wir einen hohen Wirkungsgrad, sodass in der Regel, vor allem wenn die Völker im Herbst nicht allzu stark brüten, wir nur noch eine Träufelbehandlung mit Oxalsäure im Winter durchführen müssen.

Wie bei allen Methoden zur Bekämpfung der Varroamilbe braucht es etwas Erfahrung bei der Durchführung. Wer mit dieser Methode gut klar kommt, sollte nur mit Vorsicht alternative Methoden ausprobieren.

Als Alternative zum Einsatz der Ameisensäure etabliert sich in den letzten Jahren zunehmend der Einsatz der Oxalsäure in den unterschiedlichsten Anwendungsformen. Sie kann mittlerweile gesprüht, geträufelt und verdampft werden und erreicht je nach Methode ebenfalls sehr hohe Wirkungsgrade.
Ursprünglich wurde die Oxalsäure nur zur Träufelbehandlung im Winter und bei der Erstellung von Ablegern eingesetzt, da sie nur im brutfreien Zustand des Volkes, im Gegensatz zur Ameisensäure, wirkt.

Mittlerweile wurden mehrere Verfahren entwickelt, die Oxalsäure auch in der Sommer und Spätsommerbehandlung einzusetzen.
Die Voraussetzung ist aber Brutfreiheit, die natürlicherweise zu dieser Jahreszeit in den Völkern nicht gegeben ist.
Sie kann erreicht werden, indem man die Königin für ca. drei Wochen einem speziellen Käfig im Volk daran hindert neue Brut anzulegen. Nach gut drei Wochen ist keine Brut im Volk mehr vorhanden und man kann die Bienen durch das Einsprühen mit Oxalsäure behandeln.

Eine andere Methode besteht in der kompletten Entnahme der Brut und dem anschließenden Behandeln.

Eine dritte Methode teilt das Volk in einen Flugling mit Königin und ohne Brut, und einen Brutling mit der Brut und ohne Königin.
Der Flugling wird zügig nach der Erstellung behandelt, solange die Königin noch keine neue Brut angelegt hat. Der Brutling schafft sich eine neue Königin und wird nach dem Auslaufen der Brut nach gut drei Wochen ebenfalls mit Oxalsäure behandelt.
Die Volksteile können im Oktober wieder vereint werden.

Diese Methoden können dazu führen, dass der Einsatz von Ameisensäure überflüssig wird.

Wie bei allen Bekämpfungsformen gibt es viele Faktoren die die Wirksamkeit beeinflussen können, nicht zuletzt die Unerfahrenheit der Imker*innen. Deshalb sollten wir Anfang Oktober in jedem Fall eine Befallskontrolle durchführen.

Fallen pro Tag zu dieser Zeit noch mehrere Milben, sollten wir die Völker noch einmal behandeln. In einem milden Hebst mit großen Brutnestern besteht das Risiko, das die Völker bis zur Träufelbehandlung im Winter schon so stark geschwächt sind, dass sie nur mit Mühe, wenn überhaupt den Winter überleben.

Für eine weitere Ameisensäurebehandlung ist es dann in der Regel zu kalt.

Das neue zugelassene Verfahren der Verdampfung von Oxalsäure kann jetzt eine große Hilfe sein, den Varroabefall zu reduzieren.

Obwohl auch sie nicht in die verdeckelte Brut wirkt, kann man durch gezielten Einsatz die Milbenzahl deutlich reduzieren. Im Gegensatz zur Träufelbehandlung, die höchstens einmal eingesetzt werden darf, vertragen die Bienen das Verdampfen ohne Probleme.

Wichtig beim Verdampfen ist, wie bei jedem Einsatz von organischen Säuren, die Sicherheit der Imker*innen. So sollte man z.B. nicht ohne Atemschutz arbeiten.


Bei unserem nächsten Vereinstreffen am 10. Oktober um 19.00 Uhr - diesmal am Christopherushof in Annen - berichten wir über Erfahrungen mit und Möglichkeiten des Einsatzes der Oxalsäureverdampfung.

Hinweis: der Verein verfügt über ein Verdampfungsgerät, dass gegen Gebühr ausgeliehen werden kann. Kontakt ist Ruth Stützel.

Darüber hinaus soll es um die Planung für nächstes Jahr gehen. So wird unser Verein z. B. in 2025 100 Jahre alt. 
Unser Bienengarten wird Thema sein und Veranstaltungen die wir in 2025 durchführen wollen.
Und natürlich eure Fragen und Vorschläge.


Liebe Grüße
Martin

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